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Prüfung & Grundeinstellung der Scirocco Trommelbremse hinten
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Autor:  All Eyez on me [ Sa 20. Jan 2018, 22:47 ]
Betreff des Beitrags:  Prüfung & Grundeinstellung der Scirocco Trommelbremse hinten

Da ich das gerade in einem anderen Forum als Anleitungshilfe runtergetippt habe dachte ich mir das könnte auch eventuell für den Einen oder Anderen hier hilfreich sein.

Daher gibt es hier nun mal eine kleine Anleitung wie man die Trommelbremse an unseren Sciroccos prüfen und überholen kann.
:zwinker:

Handbremsseile im Innenraum lösen ggfls. auf gleichmäßige Länge einstellen.

Trommeln runternehmen. Zuvor Nachstellkeil durch eins der Radbolzenlöcher mit den Schraubendreher nach oben schieben, dann geht die Trommel ganz einfach runter.

Dann Radbremszylinder auf Dichtheit prüfen, indem man die beiden Gummis vorsichtig etwas mit einem kleinen Schraubendreher oder den Fingernägeln anhebt.
Läuft dabei Brmsflüssigkeit raus...einmal neu, und zwar am Besten direkt beide Seiten!

Im Falle des Defekts:

Wanne zum Auffangen der Bremsflüssigkeit unterstellen, Entlüfternippel (Schlüsselweite 7mm) lösen und entfernen, Bremsleitung mit entsprechendem 11er Bremsleitungsschlüssel lösen und abnehmen. Der Radbremszylinder selbst ist mit zwei 5er Inbusschrauben befestigt, die ebenfalls entfernt werden müssen. Meist sitzt der Radbrmszylinder durch Korrosssion am Ankerblech noch etwas fest...hier helfen ein, zwei beherzte Hammerschläge auf den sowieso defekten RBZ um ihn zu lösen und zu entfernen. :zwinker:

Nun können die Bremsbeläge durch aushängen der Federn und der beiden Haltestifte mit den Haltetellern entfernt werden. Für nicht ganz geübte die das zum ersten Mal machen ein Tip: Erst eine Seite lösen und die Andere noch zusammen lassen, dann könnt ihr immer abgucken wie es später wieder auszusehen hat. :zwinker: Denn Einbaufehler bei Bremsen sind unbedingt zu vermeiden weil diese sehr gefährlich, im schlechtesten Falle sogar tödlich enden können.

Neue Radbremszylinder einbauen, Leitung wieder einschrauben und festziehen, sowie Entlüfternippel wieder einsetzen.

Nun Ankerplatte reinigen und ie Auflage punkte der neuen Beläge auf der Ankeplatte mit etwas Bremsenfett oder Keramikpaste schmieren. Kupferpaste geht auch, aber ich persönlich halte von dem Sauereizeug ganz und gar nichts!

Sollte da nun alles wieder zusammengebaut und in Ordnung sein, dann schmirgelt man die Trommeln innen sauber aus mit 80er-120er Schleifpapier, gleiches macht man mit dem Bremsbelägen auf beiden Seiten um sie eineierseits etwas anzurauhen und andererseits auch gleich von irgendwelchen Fettablagerungen und Verschmutzungen die beider Monatge entstehen können zu reinigen. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die spätere Bremswirkung haben. Je sauberer, desto besser!

Nun erfolgt das Absprühen/Reinigen der Teile mit Bremsenreiniger und bestenfalls ohne Druckluft (Bremsstaub ist Gift für die Lungen).
Wenn Druckluft unbedingt sein muß, dann nur wenig Druck und nur in gut belüfteter Umgebung.

Nun kannst manden Keil (der bestenfalls auch gleich etwas gereinigt und mit entsprechendem Bremsenfett/Keramikfett (keine Kupferpaste, hatte meine persönliche Ansicht ja schon kundgetan) behandelt wurde soweit nachstellen, daß die Trommel gerade noch so draufschieben geht.

Die Trommeln sollten sich nun frei, aber deutlich hörbar schleifend von Hand drehen lassen. Das ist die Grundeinstellung.

Bremsssystem nun entlüften und endgültig einstellen.

Hinweis:

Sollte man mit der Zwei-Mann Pumpmethode entlüften, dann bitte das Pedal nie ganz durchtreten, sondern nur zu 3/4 um die Membran im HBZ nicht zu beschädigen.
Vor Schließen der Entlüfterschraube ist das Bremspedal vom Helfer dann im unteren Bereich zu halten um zu vermeiden, daß wieder Luft ins System gezogen wird.
Bei einem speziellen Bremsen-Entlüftergerät entfallen alle diese Schritte und es ist denke ich mal selbsterklärend wie diese arbeiten und ich kann mir hier Hinweise sparen.

Nach dem Entlüften: Der Nachstellkeil der Trommelbremse rutscht noch etwas nach, wenn man im Auto sitzt, etwa 20 mal die Bremse tritt und gleichzeitig den Handbremshebel zieht und immer wieder löst.

Alles was dann an Weg noch zu weit ist wird nun über das Handbremsseil eingestellt. Hierzu zählt man die Umdrehungen jeder Seite und versucht diese möglichst gleich in der Länge einzustellen.

Ein kleiner Tip zum testen ohne Bremsenprüfstand ob man auf den richtigen Weg mit der Einstellung ist:

Handbremshebel bei aufgebockten Rädern Zahn für Zahn anziehen und durch drehen von Hand testen ob die Bremse gleichmäßig schließt/blockiert.
Danach bieten sich z.B. Löse Schotterplätze oder auch Sand/Rasenflächen zum optischen Test an. Hierbei fährt man etwas zügig an und zieht dann die Bremse bis zum Blockieren. Danach schaut man einfach ob die beiden Bremsspuren etwa gleich lang und gleichmäßig beginnend und endend sind. Bitte nur da machen wo nichts beschädigt wird oder es das eigene Grundstück ist um Ärger zu vermeiden. :zwinker:

Alles geschafft?

Dann sollte man nun eine Hinterachsbremse mit nahezu perfekt gleichmäßiger und ausreichender Wirkung haben. :thumbup:

Ich werde irgendwann bei Gelegenheit wohl noch entsprechende Bilder zu den einzelnen Arbeitsschritten hinzufügen. Diese Anleitung ist nun spontan aus dem Kopf heraus geschrieben, deswegen liegt mir grade kein passendes Bildmaterial vor. :zwinker: Aber ich denke Ihr kommt auch so schon recht gut damit klar. :zwinker:

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